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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 24

1909 - Leipzig : Hirt
24 It. Frankreich als Kaiserreich. angeschlossen hatte, besuchte er König Friedrich Wilhelm Iii. in Potsdam und veranlaßte ihn, der Koalition beizutreten. Es kam darüber ein Vertrag mit Österreich und Rußland zustande. Der preußische Minister Graf Haugwitz wurde zum Lager Napoleons mit diesbezüglichen Erklärungen entsandt. Der Ausgang der Schlacht bei Austerlitz und Österreichs Waffenstillstand mit Napoleon änderten die Sachlage. Der preußische Minister ließ sich von Napoleon zu dem Vertrage von Schönbrunn bei Wien überreden. Hiernach schloß Preußen ein Bündnis mit Frankreich, trat Ansbach an Bayern ab, Kleve und Neuenburg an Frankreich und sollte dafür Hannover erhalten. Die durchsichtige Absicht Napoleons war, Preußen mit England zu verfeinden. Erst nach langem Zögern gab König Friedrich Wilhelm zu diesem Vertrage unter dem Drucke Napoleons seine Zustimmung und besetzte Hannover. Die Folge war, daß England Preußen den Krieg erklärte und preußische jpcmdels-schiffe, wegnahm. Kurz darauf stellte Napoleon England die Herausgabe Hannovers in Aussicht. Darauf erklärte Preußen an Frankreich 1806 den Krieg. In Süddeutschland standen noch von dem dritten Koalitionskriege her 200000 französische Truppen; diesen konnte Preußen mit einem kleinen sächsischen Hilfsheere zusammen nur 150000 Mann entgegenstellen ;^die russischen Hilfstruppen konnten so rasch nicht zur Stelle sein. So kam es, daß die preußisch-sächsischen Truppen bei Saalfeld, bei Jena und Auerstädt im Gebiete der Saale völlig geschlagen wurden; bei Saalseld fiel der preußische Prinz Ferdinand, ein Sohn des jüngsten Bruders Friedrichs des Großen. Bei Jena befehligte Napoleon selbst die Schlacht gegen den Fürsten von Hohenlohe; bei Auerstädt, an demselben Tage, dem 14. Oktober, Marschall Davoüt gegen den Herzog Ferdinand von Braunschweig, der den Feldzug von 1792 angeführt hatte. Der Herzog wurde hier tödlich verwundet. "S" Die regellose Flucht, in der sich die geschlagenen Heere auflösten, verbreitete einen solchen Schrecken, daß die meisten preußischen Festungen ohne Schwertstreich sich den Franzosen ergaben und diese schon am 25. Oktober ihren Einzug in Berlin hielten. Die Festungskommandanten waren meist alte Offiziere, die den neuen Verhältnissen nicht gewachsen waren. Nur Kolberg, Graudenz und die schlesischen Festungen Glatz, Koset und Silberberg behaupteten sich, und Danzig leistete lange Widerstand. Die Königliche Familie floh nach Königsberg. A Napoleon besetzte mit seinen Truppes die preußischen Provinzen recists der Oder, besonders die polnischen Bestandteile Preußens und Rußlands; von den Polen wurden die Franzosen freundlich aufgenommen, sie erhofften eine Wiederherstellung ihres Königreichs durch Napoleon. Im Winter 1807 erschien das russische Hilfsheer. Bei Preußifch-Eylau in Ostpreußen fand eine blutige Schlacht zwischen den Franzosen und den verbündeten Russen und Preußen statt. Einen vollständigen Sieg

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 26

1909 - Leipzig : Hirt
20 Tl Frankreich als Kaiserreich. errang Napoleon hier nicht. Die Entscheidung fiel bei Fried land in Ostpreußen zugunsten Napoleons. Nun stand diesem der Weg nach Königsberg offen; die preußische Königsfamilie floh nach Memel. Im Juli 1807 wurde der Friede zu Tilsit geschlossen. Preußen mußte alle Besitzungen links der Elbe und seine polnischen Besitzungen außer Westpreußen abtreten. Napoleon bildete aus preußischen und russischen Bestandteilen des ehemaligen Königreichs das Großherzogtum Warschau, das er dem Kurfürsten von Sachsen zugleich mit dem Königstitel verlieh. Dieser war nach der Schlacht bei Jena vom Bündnis mit Preußen zurückgetreten und hatte sich dem Rheinbund angeschlossen. Ferner mußte Preußen 130 Million Frcs. Kriegskosten zahlen; bis zu deren Zahlung blieb ein französisches Heer in Preußen; dessen Verpflegung kostete zehn-mal mehr als die Kriegskosten betrugen. Dann mußte Preußen die Verpflichtung eingehen, sein Heer auf 42000 Manu zu beschränken. Napoleon glaubte, in Zukunft vor Preußen sicher zu sein. Aus den preußischen Besitzungen links der Elbe, dem Kurfürstentum Hessen und andern Besitzungen bildete er das Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel, dessen Verwaltung er seinem Bruder Jeröme übertrug. Dieser erhielt wegen seiner verschwenderischen Hofhaltung und seiner üppigen Feste den Namen „Bruder Lustig". Er pflegte seine Gäste nach den Festlichkeiten mit den Worten zu entlassen: „Morgen wieder lustik." Mit Rußland schloß Napoleon ein Schutz- und Trutzbündnis; da England dem Bündnis nicht beitreten wollte, verhängte er über die englischen Waren die Kontinentalsperre, d. h. er verbot allen Mächten, die von ihm abhängig oder mit ihm verbündet waren, englische Schiffe in ihre Häfen aufzunehmen. Damit war Englands Stärke, der Handel, lahmgelegt. Der Kontinentalsperre widersetzten sich Portugal, der Papst und Holland. Vor einem französisch-spanischen Heere flüchtete die portugiesische Königsfamilie in ihre Kolonie Brasilien. Der Kirchenstaat wurde besetzt und mit dem Königreich Italien vereinigt, der Papst gefangen nach Savona und später nach Fontainebleau gebracht. Napoleons Bruder Ludwig, König von Holland, dankte ab, weil er die Kontinentalsperre ohne Schädigung seines Landes nicht durchführen konnte. Darauf wurde Holland als „Anschwemmung französischer Flüsse" mit Frankreich vereinigt. Auch Oldenburg, die Hansestädte und der nördliche Teil von Hannover wurden mit Frankreich vereinigt, um hier die Kontinentalsperre durchzuführen. Dagegen mißlang die Eroberung Spaniens und Portugals, weil England hier im Interesse seines Handels energisch Hilfe leistete. Besonders zeichnete sich in diesem Kriege der später vielgenannte Wellington aus. Ruhmreiche Ereignisse. Der unglücklichste aller preußischen Kriege hat auch Ruhmestaten in der mannhaften Verteidigung der Festungen Kolberg und Graudenz auszuweisen. Die Festung Kolberg in Pommern

3. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 41

1909 - Leipzig : Hirt
9. Die Befreiungskriege. 41 der Neujahrsnacht 1814 seine Truppen bei Kaub, Koblenz und Mannheim über den Rhein; Schwarzenberg drang durch die Schweiz und der englische Feldherr Wellington aus Spanien über die Pyrenäen in Frankreich ein. Von den Gefechten, die zwischen Napoleon und den Truppen der Verbündeten geliefert wurden, ist das bei Bar-sur-Aube deshalb besonderer Erwähnung wert, weil der sechzehnjährige Prinz Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I., sich die erste Kriegsauszeichnung, das Eiserne Kreuz, durch einen kühnen Ordonnanzritt verdiente. Am 31. März zogen Kaiser Alexander von Rußland und König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen mit ihren Heeren in Paris ein. Das österreichische Heer führte Schwarzenberg in die französische Hauptstadt. Kaiser Franz wollte an dem Triumphzuge nicht teilnehmen aus Rücksicht auf seine Tochter Maria Luise, die seit 1810 die Gemahlin des Besiegten war. Napoleon wurde abgesetzt, die Insel Elba, zwischen Italien und Korsika, ihm als selbständiges Fürstentum überwiesen; er behielt den Kaisertitel und eine Leibwache von 800 Mann; Frankreich mußte auf alle nach 1792 eroberten Länder verzichten; diese wurden den ehemaligen Fürsten zurückgegeben^ ^Der Wiener Kongreß. Ludwig Xviii., der Bruder Ludwigs Xvi.,1) wurde vom französischen Senat als König nach Frankreich zurückgerufen. Mit ihm wurde der erste Pariser Friede geschlossen, der Frankreich auf sein Gebiet von 1792 beschränkte. Nun traten die Gesandten der Fürsten in Wien zu einem Kongreß zusammen, um die Angelegenheiten Europas neu zu ordnen. Das war nicht leicht, und bald wäre es unter ihnen zu ernsten Streitigkeiten gekommen, besonders weil der Vertreter Frankreichs, Fürst Talleyrand, sehr geschickt die Eifersucht der einzelnen Mächte wachzurufen und im Interesse Frankreichs zu verwerten wußte. Er erklärte, daß Napoleon, nicht Frankreich, die Kriege gegen die europäischen Mächte geführt hätte; daher dürfe nicht Frankreich, sondern nur Napoleon bestraft werden. Da England und Rußland ihm hierin beipflichteten, konnten Preußen und Österreich die Herausgabe von Elsaß-Lothringen nicht durchsetzen. Als Napoleon von der Uneinigkeit seiner Gegner hörte, verließ er die Insel Elba, um von neuem sein Waffenglück zu versuchen. Nun einigten sich die Mächte. Preußen erhielt den Rest von Schwedisch-Pommern, so daß es nunmehr die ganze Provinz Pommern besaß, die Insel Rügen, ferner Jülich und Berg, die Kurfürstentümer Cöln und Trier sowie andre herrenlos gewordene Gebiete im Westen; aus all diesen Erwerbungen im Westen wurden die Provinzen Rheinland und Westfalen gebildet, ferner die heutige Provinz Posen und der nördliche Teil der Lausitz. Diese wurde dem Königreich Sachsen genommen, weil *) Ludwig Xvil, Sohn Ludwigs Xvi., starb, wie Seite 15 erwähnt, in seinem elften Lebensjahre.

4. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 48

1909 - Leipzig : Hirt
48 Iii. Preußen bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. Herzogtümer Holstein und Lauenburg. Diese gehören jetzt zur preußischen Provinz Schleswig-Holstein. Durch Aussterben der Fürstenfamilien sind Anhalt-Bernburg und Anhalt-Köthen mit Anhalt-Dessau, Sachsen-Koburg mit Gotha, durch Tausch Sachsen-Hildburghausen mit Meiningen vereinigt worden; neu bildete sich 1826 das Herzogtum Sachsen - Altenburg, das früher mit Gotha vereinigt war. Der Fürst von Hohenzollern-Hechingen und Sigmaringen trat 1849 das Fürstentum an den König von Preußen gegen eine Jahresrente ab, der daraus den Regierungsbezirk Sigmaringen bildete. Der Deutsche Bund war allerdings ein loses Staatengefüge, aber er repräsentierte doch den Gedanken der Zusammengehörigkeit der deutschen Stämme. Dies kam auch darin zum Ausdruck, daß Streitigkeiten zwischen einzelnen Bundesstaaten durch Schiedsgericht, nicht durch Krieg zu erledigen seien. Völkerrechtlich war der Bund ein Staat, hatte besondere Bundesfestungen, wie Mainz und Luxemburg, konnte Verträge schließen und Krieg erklären, hatte einen Bundestag, der in Frankfurt zusammentrat. Freilich hatten auch die einzelnen Bundesstaaten das Recht, mit dem Auslande Kriege zu führen und Verträge zu schließen, nur nicht gegen die Interessen des Bundes. Von den Bundesstaaten können Österreich und Preußen als Großstaaten, Bayern als Mittelstaat angesehen werden, die übrigen waren ihrem Länderumfang nach Kleinstaaten, auch die Königreiche Sachsen und Württemberg, deren Gebiete zusammen den Umfang der Provinz Brandenburg unerheblich übersteigen. Das Königreich Preußen hatte während der Befreiungskriege die größten Opfer gebracht. Die Entscheidungen bei Leipzig und Waterloo hatte Blücher hauptsächlich herbeigeführt; der Länderzuwachs, der ihm durch den Wiener Kongreß zufiel, war wohlverdient. Von seinen frühern Gebieten waren Ostfriesland an Hannover, Ansbach und Bayreuth an Bayern abgetreten worden. Den aus den verschiedensten ehemaligen Bestandteilen neu erworbenen Besitz mit dem alten organisch zu verbinden, war die nächste Sorge der Regierung. Daher wurde zur Vereinfachung der Verwaltung der Staat in acht Provinzen eingeteilt: Brandenburg, Pommern, Preußen, Posen, .Schlesien, Sachsen, Westfalen und Rheinland. Aus jeder Provinz wurde ein Armeekorps ausgehoben; die Zivilverwaltung wurde einem Oberpräsidenten übertragen, der seine Weisungen vom Ministerium erhielt; die einzelnen Provinzen zerfielen in Regierungsbezirke, die Regierungsbezirke in Kreise, die Kreise in Bürgermeistereien, diese in Gemeinden. Die Provinzen Rheinland, Westfalen, Posen hatten dem Staate einen ansehnlichen Zuwachs an katholischer Bevölkerung gebracht; daher schloß die Regierung mit dem Oberhaupte der katholischen Kirche 1821

5. Für Präparandenanstalten - S. 119

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. 119" 7. Politische Ubersicht über die Norddeutschen Staaten. A. Die Provinzen des Königreichs Preußen. K 179. Abgesehen von dem Stadtkreis Berlin und dem Fürstentum Hoh'enzollern wird Preußen für die Verwaltung in zwölf Provinzen geteilt, diese wieder (außer Schleswig-Holsteiu) in mehrere Regierungsbezirke. 1. Die Provinz Ostpreußen hat zu vier Fünfteln deutsche und evangelische Bevölkerung. Im 3 wohnen etwa 300000 das Polnische redende Masnren, im No etwa 100 000 Litauer. Die Pferde- und Rinderzucht ist bedeutend. Der Handel ist beengt, da die russischen Zölle das Hinterland abschließen. Die Küste fällt an vielen Stellen steil zum Meere ab. Aufgabe. Ordne — ohne dies einzuprägen — die Städte nach den Regie- rungsbezirken Königsberg, Gumbinnen, Allenstein! § 180. 2. Die Provinz Westpreußen besteht aus dem mit Zuckerrüben reich bebauten Weichseldelta und den höher gelegenen sandigen Gebieten. Die Bevölkerung ist zur Hälfte evangelisch, zu zwei Dritteln deutsch; ein Drittel ist polnisch, da Westpreußen einst zu Polen gehörte. Im Nw heißen die Bewohner Kassubeu. Aufgabe. Ordne die Städte nach den Regierungsbezirken Danzig und Marienwerder! Aufgaben über Ost- und Westpreußen. 1. Nenne die Grenzen beider Provinzen! 2. Was ist hinsichtlich der Boden- und Küstenbildung beiden Provinzen gemeinsam? 3. Verbinde die Südostspitze Schlesiens mit der Ostgrenze Westpreußens und bestimme danach die Lage Ostpreußens zum übrigen Deutschen Reich! 4. Welche Flüsse gehen zur Ostsee, welche zur Weichsel? 5. Nenne die wichtigsten Seen! 6. Suche (in beiden Provinzen) die dir aus der Geschichte bekannten Orte auf! 7. Sprich im Zusammenhang über beide Provinzen nach folgender Ordnung: 1) Lage, 2) Grenzen, 3) Bodenunter- schiede, 4) Gewässer, 5) Bevölkerung und Beschäftigung, 6) Städte, 7) Geschichtliches. § 181. 3. Die Provinz Pommern. — Aufgaben. 1. In welche beiden Teile zerlegt die Oder die Provinz? 2. Vergleiche beide Teile hinsichtlich ihrer Größe! 3. Was ist über die Richtung der vom Höhenzuge kommenden Flüsse zu sagen? 4. Wo fließt die Peene, wo die Persante? 5. Welche Städte liegen in Vorpommern, welche in Hinterpommern? 6. Ordne die Städte nach den Regierungsbezirken Stettin, Köslin, Stralsund! 7. Wie Aufgabe 7 in § 180. § 182. 4. Die Provinz Schleswig-Holstein. Das „meerumschlungene" Schleswig-Holstein bildet nur einen Regierungsbezirk. Die fast ganz evan- gelische Bevölkerung ist bis zur Flensburger Förde deutsch, im N dänisch. Die Haupterwerbsquelle ist die Viehzucht, da das Land Seeklima mit reichen Niederschlägen hat und von allen deutschen Landschaften am Wald- ärmsten ist. Die Mitte ist sandiges Weideland, fruchtbar find die Ränder, am fruchtbarsten ist die Marsch an der Westküste. Aufgaben. 1. Bestimme Lage und Grenzen! 2. Vergleiche die Provinz mit den anderen preußischen Provinzen hinsichtlich ihrer Lage zum Meere! 3. Wo durchzieht der Baltische Landrücken die Provinz? 4. Worin besteht

6. Deutsche Geschichte - S. 147

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Wilhelm im Kampfe mit Ludwig Xiv. und den Schweden. 147 § 161. Zerwürfnis und Versöhnung mit dem Kaiser. Die Türken bor Wien. Der Kurfürst hatte noch einen zweiten Grund, dem Kaiser zu zürnen, ansprüche. Damals war der letzte Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlau gestorben, und diese Lande mußten gemäß dem von Joachim Ii. geschlossenen Erbvertrage an Brandenburg fallen; aber Kaiser Leopold I. zog sie als Lehen der Krone Böhmen ein. Unter diesen Umständen stellte sich Friedrich Wilhelm auf die Seite der Gegner des Kaisers und schloß ein Bündnis mit Ludwig Xiv. Da auch andere bedeutende Reichsfürsten mit Frankreich solche Verträge abgeschlossen hatten, so konnte Ludwig Xiv. seine Raubpolitik fortsetzen. Er richtete damals die Reunionskammern ein, d.h. fran-g^Äten. zösische Gerichtshöfe, welche prüfen sollten, welche deutschen Gebiete einst zu den in den letzten Friedensschlüssen abgetretenen Ländern gehört hätten; auf diese erhob er dann als auf französischen Besitz Anspruch und ließ sie durch Truppen besetzen. Ferner überfiel er im Jahre 1681 mitten im Frieden die alte deutsche Stadt Straßburg, die Perle des Elsaß, und S^raßburg" machte sie, ohne daß ihm jemand entgegentrat, zu einer französischen Stadt. 1681 • In derselben Zeit wurde der Kaiser von Osten her bedrängt. 1683 Die Dirken erschien ein 200 000 Mann starkes Türkenheer, von dem Großvezier Kara 1683. Mustafa befehligt, vor Wie n. Die schwache Besatzung der Stadt, durch Bürger und Studenten verstärkt, leistete unter dem Befehl des Grafen Ernst Rüdiger von Star h emberg den Angriffen und Minen des Feindes tapferen Widerstand; doch machte dieser bereits gefährliche Fortschritte, dazu drohten Seuchen und Hungersnot. Da nahte ein Entsatzheer heran; es war riber 80 000 Mann stark und bestand aus Kaiserlichen, Reichstruppen und aus Polen, die ihr König Johann Sobieski führte. Am Kahlenberge trug es einen glänzenden Sieg davon. Der Feind floh, und sein Lager wurde erbeutet; Kara Mustafa wurde nachher auf Befehl des Sultans hingerichtet. Darauf begann der Kaiser den Angriffskrieg aus Ungarn, das sich zum größeren Teile in der Hand der Türken befand. Bei der Befreiung von Wien hatten brandenburgifche Truppen nicht mitgewirkt. Indessen war das französische Bündnis des Kurfürsten nicht von Dauer. Schon der Raub Straßburgs hatte ihn tief entrüstet; den Anlaß Zum Bruch gab, daß Ludwigxiv. 1685 das Edikt von Nantes aufhob. Da erließ der Kurfürst trotz der französischen Drohungen das P o t s - Das Edikt damer Edikt, wodurch er den gemißhandelten Hugenotten eine Zu- 1b“m: flucht in seinen Landen eröffnete. So wanderten denn unter ihm und feinem Nachfolger etwa 20 000 „Röfugiös" in Brandenburg ein und fiedelten sich in Berlin und anderen Städten an; es waren zumeist gebildete und 10*

7. Deutsche Geschichte - S. 188

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
188 Da» Zeitalter btt Zerstörung bes alten und der Entstehung des neuen Reich?. Damit war jedoch die innere Ruhe noch nicht wiederhergestellt. Endlich kam es dahin, daß der Jakobinerklub ausgelöst wurde. Im Herbst 1795 ging $tor®me!5 der Konvent auseinander. Ein Direktorium von fünf Männern trat an die Spitze Frankreichs; aber auch diese waren- Jakobiner. st* %4 •'? /; V > v 'Die zweite und dritte Teilung Polens und der erste «,.i,jl. ' Die zweite und dritte Teilung Polens. 1793 und 1795. "f"tnb die beiden bcutfchen Mächte gegen Frankreich Krieg führten, be- nutzte Katharina 11. von Nuhlanb die Gelegenheit, um ihre polnischen Erobenmgspläne zu fördern, und ließ Truppen in Polen einrücken. Um nicht das ganze Land eine Beute Rußlands werden zu lassen, schloß gjlu-b-» r i ch Skuj^jm Il^roie sein großer Vorgänger, mit der Kaiserin einen Zweite pol- T"e i"l u n g s v e r t r a g, wonach große Stücke des östlichen Polens an Ruß-*ant)/ Danz^Nb-urid die von nun an als S^d ^L^uch-ehezeichneten Gebiete an Preußen fielen. Österreich war an dieser Teilung nicht beteiligt; um so eifersüchtiger beobachtete es die Vergrößerung Preußens. Jetzt entstand in Polen eine starke nationale Bewegung zum Schutze de» zerstückelten und in seinem Dasein bedrohten Vaterlandes; an ihre Spitze trat K 0 sciuszk 0. Aber trotz verzweifelten Widerstandes erlagen sie dem russischängeueral Suworow, der Praga, die Vorstadt Warschaus, ev-Teilung stürmte und die Hauman^räüf einnahm. Nunmehr folgte die dritte 1795. Teilung Polens, das aufhörte ein selbständiger Staat zu sein. Pr euß en erbielt Nenostprentzen mit Warschau, Österreich Westgali-Muß land die großen Gebiete, bte übrig bliebe 1793 bis § 198. Der erste Koalitionskrieg. Bonaparte. Die wichtigsten Schau-1797' plätze des ersten Koalitionskrieges waren Belgien, die Rheinlands »Wttbb O b e r i t alten. Der Organisator der ftanzösischen Armeen war mn0' C a ru 01, welcher Mitglied M Äoylfahrtsausschufles war. Sie wurden auf Grund einer allgemeinen Aushebung gebildet, die unter den jungen Leuten vom 18. bis zum 25. Jahre stattfand; so brachte die französische Reuo» lution wieder den Grundsatz der allgemeinen Wehrpflicht zur Geltung, während die Heere der Verbündeten aus Berufssolmru^Mauden. Ohne sich an die Regeln der überlieferten Kriegskunst zu kehren, gingen die kühnen, jungen Generäle der^Frmzose'n frrsch auf den Mutz los. Verluste konnten sie durch neue Aushebungen leicht ersetzen. Ihren Unterhalt beschafften sie sich durch Requisitionen. Bald waren sie fast überall im Vorteil. Daö linke Holland Rheinufer mußte von den Verbündeten geräumt werden; ebenso eroberten

8. Deutsche Geschichte - S. 197

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Besiegung Preußens 1806 —1807. Nur an wenigen Punkten zeigte sich ein entschlossener Widerstand.-Mit unvergänglichem Ruhm bedeckte sich damals die kleine Festung Kol- Kolberz. b erg. Zuerst war es der Leutnant v on Schill, der von dort aus durch verwegene Streifzüge dem Feinde viel Schaden zufügte. Dann übernahm der hochsinnige Major Neithardt von Gneisenau den Oberbefehl, während sich die Bürgerschaft unter der Fühnw"des^alten Seemanns Joachim Nettelbeck auf das tapferste an der Verteidigung beteiligte. Ebensowenig konnte der Feind Graudenz nehmen, dessen Befehlshaber der greise General Courbiöre war. Endlich hielten einige Festungen Schlesiens dem Feinde stand, u. a. das vom Grafen Götzen verteidigte G l a tz. Auch Danzig wehrte sich lange, mußte sich aber schließlich ergeben. Indessen hatte Alexander von Rußland in den Krieg eingegriffen, und ein russisches Heer erschien in Ostpreußen. Im Februar 1807 wurde die blutige Schlacht von Preußisch-Eylau geschlagen. Sie blieb un-entschieden; es war die erste Schlachtete Napoleon nicht gewann. Nach dieser Schlacht trat ein längerer Stillstand in den kriegerischen Unternehmungen ein. Als sie wieder aufgenommen wurden, trug Napoleon im Juni 1807 den Sieg von Frl<ü>4^crnb~ühcx die Verbündeten davon, die 3rtet>ianö jetzt über die Memel zurückweichen mußten. '$und 18°“ ( Da schloß Alexander trotz aller Beteuerungen, die er Friedrich Wilhelm gemacht hatte, mit Napoleon Frieden. Zu Tilsit kamen die beiden Frieds Kaiser auf einem in der Memel verankerten Floß^ammen; ant zweiten 3ult 1807‘ Tage wurde auch der König von Preußen zu den Unterhandlungen zugezogen. Frankreich und Rußland gingen miteinander ein Bündnis ein. Den preußischen Staat ließ der Sieger, wie es in der Friedensurkunde hieß, nur aus Gefälligkeit gegen den Kaiser von Rußland bestehen; auch die Fürsprache der Königin Luise, die sich, obwohl von ihm schwer gekränkt, hatte bereden lassen ihm als Bittende zu nahen, konnte ihn nicht bewegen, die harten Bedingungen zu mildern, die er dem gehaßten Staate auferlegte. Friedrich Wilhelm mußte die Hälfte seines Gebiets abtreten, nämlich alle Lande links der Elbe und dazu die bei den polnischen Teilungen erworbenen Gebiete außer Westpreußen. Westlich der Elbe schuf Napoleon ein Königreich Westfalen und gab dies feinem jüngsten Bruder Jerome, der in Kassel feine Residenz nahm und dort ein lustiges, verschwenderlms Leben führte. Die polnischen Gebiete überwies^ er als ein Herzogtum Warschau Friedrich der nach der Schlacht von Jena dem Rheinbund beigetreten war und den Königstitel erhalten hatte. Außerdem wurde Preußen die Zahlung einer Kriegssteuer auferlegt.

9. Deutsche Geschichte - S. 291

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Wilhelm der große Kurfürst. 291 1230 um 1380 1410 1466 1525 1640—1688 1648 1658 — 1705 1655 — 1660 1656 1660 Albrecht Achilles. Das achilleische Hausgesetz. Johann Cicero. Pommerscher Erbvertrag. Joachim I. Universität Frankfurt. Das Kammergericht. Joachim Ii. und Hans von Küstrin. Joachims Übertritt zum lutherischen Glauben. Erbvertrag mit den Herzögen von Liegnitz, Brieg und Wohlau. Johann Georg. Joachim Friedrich. Johann Sigismund. Übertritt zur reformierten Lehre. Erwerbung von Eleve, Mark und Ravensberg. Erwerbung von Preußen nach Albrecht Friedrichs Tode. Georg Wilhelm. Vorgeschichte Preußens, j Der Hochmeister H ermann von Salza sendet die ersten Deutschritter nach Preußen. Blüte des Ordensstaates. Heinrich von Knip -r o d e. Sieg der Polen bei T a n n e n b e r g. Friede von Thorn. Westpreußen fällt an Polen, Ostpreußen wird polnisches Lehen. Säkularisation von Preußen durch dm Hochmeister Albrecht von Brandenburg. Friedrich Wilhelm der große Kurfürst. Gebietserwerbungen im westfälischen Frieden. Kaiser Leopold I. Der schwedisch-polnische Krieg. Bündnis mit Karl X. von Schweden gegen Kasimir von Polen; Sieg bei Warschau. Verträge von Lab i au und W e h l au; Zugeständnis der Souveränität in Preußen durch Schweden und Polen. Friede von Oliva. 19*

10. Deutsche Geschichte - S. 295

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die französische Revolution. 295 1789 1790—1792 1792 — 1806 1792 1786 —1888 Vi. Das Zeitalter -er Zerstörung des alten Keichs und der Entstehung des neuen deutschen Kaisertums. 1789 —1815 1. Die Zeit der französischen Revolution und der napoleonischen Weltherrschaft. 1789—1799 I. Die französische Revolution. 1786 —1797 Friedrich Wilhelm Ii. Erwerbung von Ans- bach und Bayreuth. Berufung der Generalstände durch Ludwig Xvi. Die konstituierende Versammlung; der Bastillesturm. Fluchtversuch des Königs. Die legislative Versammlung. Kaiser Leopold Ii. Kaiser Franz Ii. Die Campagne in Frankreich; Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig. Eroberung der Niederlande und Einnahme von Mainz durch die Franzosen. Erstürmung der Tuilerien durch den Pöbel; Sturz des Königtums. 1792 — 1795 Der Konvent. Hinrichtung des Königs. Jakobinische Schreckensherrschaft. Aufstände in Lyon, Toulon und der Vendöe. Diktatur und Sturz Robespierres. Das Direktorium. 1793 Zweite Teilung Polens; Erwerbung Südpreußens. Aufstand Kosciuzkos; Sumorow. 1795 Dritte Teilung Polens; Erwerbung Neuostpreußens. 1793 —1797 Der erste Koalitionskrieg (Österreich, Preußen, England, Spanien, Sardinien). 1795 Friede von Basel; Rücktritt Preußens und Spaniens vom Kriege. 1796 Siegeszug Bonapartes in Italien. 1797 Friede von Eamposormio. Abtretung des linken Rheinufers. Gründung der cisalpinischen Republik. 1798 —1799 Napoleons Feldzug nach Ägypten und Syrien. Vernichtung seiner Flotte durch Nelson bei Abukir. 1799 is. Brum. Napoleons Staatsstreich.
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